Wunder Po

Das 300er Brevet von vor 2 Wochen hat Spuren hinterlassen und diverse Mängel aufgedeckt, die es bis zum 400er in zwei Wochen zu beseitigen gilt. Durch die massiven Sitzbeschwerden wurde mein Po ganz schön gebeutelt. Ich hatte zwei große wunde Stellen im Bereich der Sitzknochen, jeweils 6 cm im Durchmesser. Mittlerweile ist die Haut wieder verheilt und die Kruste abgefallen. Die Stellen sind aber offensichtlich immer noch ziemlich empfindlich, denn nach der heutigen Tour zeigen sich an gleicher Stelle wieder zwei große rote Kreise, die ich sofort nach dem Duschen mit Bepanthen versorgt habe. Das Sitzen selbst bereitete mir gestern und heute keine Probleme, allerdings saß ich gestern nur 3 und heute 4 Stunden im Sattel, somit nicht wirklich aussagekräftig. 

Auf jeden Fall werde ich beim nächsten Brevet in zwei Wochen, Feuchttücher, Handtuch, Sitzcreme und zwei frische Radosen mitnehmen, um meinen Allerwertesten unterwegs bei Bedarf versorgen zu können. 

Über Umwege habe ich nun das „Sehproblem“ auf dem Rad gelöst. Da ich zunächst nicht Willens war, in eine neue Sportbrille mit Sehstärke zu investieren, bestellte ich mir für meine Adidas Radbrille, mit der ich ansonsten sehr zufrieden bin, klare Gläser im Internet, damit zumindest die nächste Nachtfahrt nicht wieder zum Blindflug wird. Das Ablesen des Radcomputer-Displays geht ja auch ohne Sehstärke noch einigermaßen. Leider wurden die falschen Gläser geliefert. Ich habe sie bereits wieder zurückgeschickt und bin dann doch lieber zum Optiker meines Vertrauens gegangen, um mich beraten lassen. Für die Adidas gibt es leider keine Gläser mit Lesehilfe und für eine verhältnismäßig günstige Swiss mit bifocalen Gläsern konnte ich mich zunächst nicht entscheiden. Hätte ich mal lieber tun sollen, aber nachher ist man ja meistens schlauer! 

Mein Optiker empfahl mir als kostengünstige Alternative s.g. Adhäsionsfolien in Lesestärke, die man in jede Brille einsetzen und wieder entnehmen kann. Innerhalb von zwei Tagen besorgte er mir die passenden klaren Gläser für die Adidas Brille und ein Paar Adhäsionsfolien in Stärke 2.0 zum Lesen. Trotz vorschriftsmäßiger Anwendung habe ich die Folie im linken Brillenglas gleich während meiner gestrigen Tour nach 10 Kilometern verloren. Sehr ärgerlich, denn sehtechnisch funktionierte die Brille damit wunderbar. Endlich konnte ich selbst kleinste Details auf dem Display meines Radcomputers gestochen scharf entziffern. Freundlicherweise war das erste Folienpaar ein Geschenk vom Optiker, aber das nächste hätte ich natürlich bezahlen müssen, etwa 20-25 €. Bevor ich weiteres Geld in den Sand setze, habe ich mich doch lieber für eine neue Swiss Brille entschieden, die ich zum Testen übers Wochenende mitnehme durfte. Ich habe sie heute getragen und bin begeistert! Mir fehlte ohnehin eine Ersatzbrille. 

Eine weitere technische Neuanschaffung kam heute erstmals zum Einsatz, mein E-Werk von B&M. Nichts besonderes, aber der technikverliebte Radfahrer freut sich. Innerhalb von nur einer Stunde konnte ich mit selbst erzeugtem Strom meinen Edge von 65% auf 100% Akkukapazität aufladen. Ich bin begeistert! Doch so langsam wird es knapp am Rahmen, um weiteres Equipment zu befestigen. Ist aber auch nicht nötig, denn das Rad ist soweit komplett und nun tauglich für Mehrtagestouren. 

Stellt sich nur die Frage, ob auch ich dafür bereit bin? Ich bin zuversichtlich!

Ein paar Bilder von der heutigen Tour – 85 km / 1094 Hm in 3:56 h 






        

3 Kommentare

  1. Oha! Dein Hinterteil scheint ja so etwas wie eine „Achillesferse“ zu sein. Wenn du nach dem 300er schon so heftige Probleme hattest, würde ich auf jeden Fall mal näher auf die Qualität/ Art des Polsters in der Radhose schauen. Da gibt es sehr breite Versionen, straffe und eher weiche. Und beim Blick auf dein Rad fällt mir auf, dass du einen sehr breiten Sattel fährst. Da kann die Ursache liegen! Die Sattelbreite sollte zum Abstand der Steißknochen passen. Sonst geht es nicht gut. „Gutes Heilfleisch“ wünsche ich dir.

    1. Danke für den Tipp. Das ist der bisher einzige Sattel mit dem ich überhaupt klarkomme. Mit dem bin ich das erste Brevet 240 km problemlos gefahren. Beim zweiten 200er und ersten 300er hatte ich einen etwas schmaleren montiert und die geschilderten Probleme. Vorher hatte ich schon diverse noch schmalere im Einsatz und damit bereits nach 1-2 Stunden Schmerzen. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass es beim 400er wieder besser klappt!

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