Bye bye AT2 – Experiment Liegerad beendet

Nach dreijährigem Experiment „Liegerad“ trenne ich mich von meinem Wolf & Wolf Alpentourer AT2. Ich habe meine “Liege” geliebt und gleichzeitig gehasst. 

Warum ich mir überhaupt ein Liegerad zugelegt habe, kannst du hier nachlesen. 

Es ging mir hauptsächlich um Komfort auf der Langstrecke. Entspanntes Pedalieren ohne  Rücken- und Nackenverspannungen und ohne dass mir der Allerwerteste weh tut. Und das natürlich auf hügeligen und bergigen Strecken, idealerweise sogar in den Alpen.

Schon allein der Modellname “Alpentourer” und die vielen guten Kritiken zu diesem wunderbaren Liegerad haben mich dazu verleitet, ohne ausgiebige Probefahrt quasi blind einen Alpentourer zu kaufen.

Uneingeschränkt kann ich bestätigen, dass der Fahrkomfort mit dem AT2 tatsächlich super ist. Anfangs hatte ich Knieschmerzen, die sich jedoch nach richtiger Einstellung des Auslegers und der Verwendung von Klickpedalen in Luft aufgelöst haben.

Doch es gibt drei Kritikpunkte und die haben mich nach reiflicher Überlegung dazu veranlasst, den Alpentourer zu verkaufen.

Erstens: das Bergauffahren war von Anfang an eine Quälerei und ist es bis heute geblieben. Dabei stört mich weniger das langsame Vorankommen bergauf, nein, bergauf zu fahren macht „mir“ mit dem Liegerad einfach keinen Spaß – Punkt!

Zweitens: auf losem Untergrund, z.B. Schotter muss man vorsichtig fahren, denn ansonsten kann das kleine 20 Zoll Vorderrad wegschmieren. Das ist mir ein paar Mal ohne Blessuren für mich und das Rad passiert. Somit ist der Alpentourer kein adäquater Ersatz für mein Gravelbike.

Drittens: Obwohl ich mich mittlerweile meistens sicher auf dem AT2 fühle, so ist das gesamte Handling nicht vergleichbar mit einem normalen “Aufrechtrad”, das ich nach jahrzehntelangem Fahren im Schlaf beherrsche.
Bei Schleusen auf Radwegen, Anfahren am Berg oder an übersichtlichen Stellen mit Verkehr ist das “Handling” mit der Liege für mich immer noch mit Unsicherheit verbunden und hat mich auch schon ein paar Mal in brenzlige Situationen gebracht.

In der Garage zu verstauben hat mein Alpentourer nicht verdient und deshalb freue ich mich, dass ich ihn heute in gute Hände abgeben konnte. Jedenfalls sprüht sein neuer Besitzer genauso vor Begeisterung wie ich vor 3 Jahren. Möge er viel Freude mit dem Alpentourer haben!

Bye bye AT2 und Danke für die schöne Zeit!

 

 

 

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