Geschwindigkeitsrausch beim Burgwald-Triathlon

Der Bericht!

Sprint 0,5/20/5 km in 1:10:43 h
Platz 3 AK 50 / Platz 40 Gesamt

Swim : 0,5 km | 9:04 Min | 18:09 Min/km
W1 : 3:06 Min
Bike : 19,7 km | 33:59 Min | 34,8 km/h | ø171 (92%) | ø 250 W
W2 : 1:20 Min
Run : 5,0 km | 23:13 Min | 4:36 Min/km | ø172 (90%)

Ich gab heute mein Debüt auf der Sprintdistanz, im ca. 5 km entfernten Nachbarort, beim 6. Burgwald-Triathlon. Keinen einzigen Dreisport Wettkampf außer der LD in Roth wollte ich ursprünglich bestreiten, doch manchmal kommt es eben anders, und das ist gut so! Ein Wettkampf 5 Kilometer vor der Haustür mit zum Teil bekannten Gesichtern war Grund genug, heute mitzumachen. Insbesondere wollte ich meinen neuen Flitzer auf der Radstrecke testen und mich mit anderen auf ihren Stahl-/Alu-/Carbon-Rössern messen, und überhaupt, ich hatte Lust auf Wettkampf-Feeling!

Jeder Wettkampf, unabhängig von seiner Priorität, erzeugt bei mir bereits am Vortag Kribbeln im Magen und Vorfreude, so auch gestern. Bezgl. Ernährung machte ich mir in Anbetracht der kurzen Distanz überhaupt keine Gedanken, wichtig waren die 3 Tassen Kaffee zum Frühstück, um mich von überflüssigen Ballast im Darm zu befreien. Und das klappte vorzüglich, somit war ich diese Sorge schnell los.

Zu einem aerodynamischen Bike samt Helm gehört natürlich ein perfekt rasierter Body, deshalb entledigte ich mich um 6 Uhr in der Früh aller überflüssiger Haare von Kopf bis Fuß.
Wie immer bei Wettkämpfen war ich einer der ersten vor Ort, um keine Hektik aufkommen zu lassen, denn es reicht schon, wenn es im Wettkampf drunter und drüber geht. In Summe war ich vom Aufstehen bis zu Start bestimmt fast 10 mal pinkeln, zu viel Kaffee und eine nicht zu leugnende Anspannung.

Fast hätte ich vergessen, die Radschuhe mit in die Wechselzone zu nehmen, gut erkannt Bob! Aber auch ohne Deine FB Mail fiel es mir dann doch noch ein. Das wär‘s gewesen!

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Ich startete in der zweiten Gruppe, Baujahr 69 und älter. Geschwommen wurde im Bottendorfer Löschteich, der heute echt grauenhaft aussah, ein dreckiger Tümpel mit Schlingpflanzen.
Um 10:15 fiel der Startschuss. Auf den ersten Metern war ich zu schnell und von allen Seiten gab es Schläge. Relativ bald konnte ich mich aus dem Gewusel befreien und in meinem gewohnten Rhythmus, meinem Einheitstempo, schwimmen. Ab und zu hob ich den Kopf, um die Bojen nicht zu verfehlen, und hielt diesmal den Kurs ganz gut, ohne nennenswert abzudriften. Hin und wieder ein Blick zurück verriet mir, dass es nicht wenige deutlich langsamere Schwimmer gab. Das spornte mich an.

 


Nach 9:04 Min erreichte ich den Ausstieg und musste von dort noch ca. 100 m bis zum Rad laufen.
Das Ausziehen des Neoprenanzuges klappte besser als sonst und da ich barfuß in die Radschuhe schlüpfte und nur im Einteiler fuhr, war ich etwas schneller als meinen bisherigen Wettkämpfen.

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Auf dem Rad hatte ich zunächst Probleme, in die Klickpedalen einzurasten, erst beim vierten Versuch war ich drin. Das war aber auch das einzige Problem auf dem Rad, denn nun ging es vorwärts. Gleich auf den ersten paar Hundert Metern beschleunigte ich auf Wettkampfintensität. Der Puls raste und der Leistungsmesser zeigte zu Beginn fast 400 W an. Es dauerte nicht lange, bis ich die ersten Kontrahenten auf einer langen und leicht ansteigenden Geraden ins Visier nahm.

Es lief gut, sehr gut und so kassierte ich einen nach dem anderen. Dann folgte die lange schnelle Abfahrt, den Schafterbach Richtung Ernsthausen runter! Ich wählte den dicksten Gang meiner 52/11er Übersetzung und katapultierte mich in einen wahren Geschwindigkeitsrausch. Am Ende der Abfahrt, wo es scharf rechts wieder bergauf Richtung Burgwald (Industriehof) geht, hatte ich bestimmt 20 Fahrer und Fahrerinnen hinter mir gelassen. Doch dann saugte sich einer mit seinem Boliden im dicken Gang an mir vorbei und kurz danach ein weiterer. Als der Anstieg steiler wurde, zog ich wieder an einem vorbei und zugleich an vielen anderen. War das geil, mein bester und berauschendster Radsplit überhaupt. Bei dem zweiten Überholer bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich ihn wieder erwischt habe. Kurz vorm höchsten Punkt ging ich aus dem Sattel in den Wiegetritt, und zwar bis die Beine brannten, um Schwung für die nun folgende Abfahrt zu nehmen. Kurzzeitig hatte ich wieder Gesellschaft von hinten, doch ich ließ nichts anbrennen, schüttelte den Verfolger auf dem Weg zur Rosenthaler Strasse ab, wo scharf nach rechts abgebogen wurde. Auf dem nun folgenden leichtem Anstieg über eine Brücke, vorbei an Biermannshof zurück Richtung Bottendorf forderte mich wieder jemand heraus, was ich dankend annahm, denn ich war in Wettkampfstimmung und motiviert bis in die Haarspitzen. Vor mir reihten sich Athleten und Athletinnen auf wie auf einer Perlenkette. Ich ging ein letztes Mal aus dem Sattel, mit Vollgas an meinem Widersacher und der Perlenkette vorbei. Wieder in Bottendorf auf der Hauptstraße angekommen erhöhte ich die Trittfrequenz und nahm etwas Druck raus! In exakt 33:59 Min. stieg ich mit einem fast 35er Schnitt vom Rad, geil!

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Runter vom Renner und auf etwas wackligen Beinen schnell in die Wechselzone flitzen.
Mein Plätzchen war nicht schwer zu finden! Raus aus den Radschuhen, rein in die Laufschuhe, ebenfalls ohne Strümpfe und schnell wieder auf die Piste.

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Die Paceanzeige der Forerunners funktionierte irgendwie nicht, oder ich war zu blöd, die richtige Taste zu drücken, deshalb lief ich nach Gefühl, die erste Runde etwas zurückhaltend, weil der Radsplit doch recht heftig war, die zweite dann etwas schneller, weil ich spürte, dass ich noch Reserven habe und auf der letzten Runde schaltete ich einen weiteren Gang hoch, nicht hoch genug, um die sub 1:10 noch zu erreichen. Vielmehr war nicht drin und mit mehr hatte ich auch nicht gerechnet.

Ich freue mich sehr über dieses gelungene Sprint-Debüt und meinen dritten Platz in der AK50!

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