Ich nutzte den Besuch bei meiner Schwägerin, die in Rethmar bei Hannover wohnt, um am Samstagmorgen die Heimreise mit dem Rad anzutreten. In Summe ca. 220 km. Eine gute Gelegenheit für einen »long ride« als Vorbereitung auf die bevorstehende Brevet-Saison, die in 4 Wochen mit einem 200er beginnt.
Für den Fall, dass ich einen Defekt erleiden sollte, oder vorzeitig schlapp machen würde, könnte mich meine Frau einsammeln, die geplant hatte, am Nachmittag mit dem Auto zurückzufahren. So war mein Plan.
Um 7:30 Uhr machte ich mich auf den Weg. Es war klirrend kalt und es herrschte Ostwind. Fast ideal, denn meine Route verlief südwestlich Richtung Heimat. Ich hatte mir eine verkehrsarme Strecke durchs Weserbergland zusammengebastelt. Den Weser-Radweg habe ich bewusst gemieden, einerseits weil ich nicht sicher war, ob dieser komplett eisfrei sein würde und weil er mir zu langweilig ist.
Gute Entscheidung! Die ausgewählte Route war sehr abwechslungsreich, bis auf ganz wenige Stellen gut fahrbar und überwiegend verkehrsarm. Nur ein einziges Mal musste ich auf den Grünstreifen ausweichen, als ein LKW heranbrauste, ohne nach links auszuweichen. Mit einer Vollbremsung registrierte er offensichtlich erst in letzter Sekunde meine Anwesenheit. Doch da hatte ich mich bereits in Sicherheit gebracht.
Ansonsten gibt’s wenig zu berichten. Dank optimaler Bekleidung im »Zwiebelprinzip« und angepasster Geschwindigkeit habe ich weder gefroren noch zu sehr geschwitzt. Kein einziges Mal musste ich Klamotten wechseln. Mitgenommen hatte ich reichlich.
Wie erwartet war mein Wasservorrat am Rad in kürzester Zeit zu Eis gefroren. An zwei Tankstellen und im Warburger Bahnhof habe ich mich jeweils kurz aufgewärmt, etwas gegessen, einen Kaffee getrunken und frisches Wasser mitgenommen.
Nach 180 km, bereits dunkel, funkte ich meine Frau an, die nicht weit von mir entfernt und ebenfalls auf der Rückreise war, sie möge mir bitte entgegen kommen und mich mitnehmen. In Sachsenhausen bei Waldeck sammelte sie mich ein und ersparte mir die restlichen ca. 35 km. Welch eine Wohltat nun im warmen Auto mit Sitzheizung nach Hause kutschiert zu werden.
Schöne Tour mit der befriedigenden Erkenntnis, dass ich für das 200 km Brevet am 24. März gut vorbereitet bin, sofern mich nicht noch die Grippewelle oder eine Erkältung erfasst.
188 km – 1.616 Hm – 11:10 h (mit Pausen)