Motivationsloch an Weihnachten

Kennst du das: du hattest ein klares Ziel und warst voller Energie, doch plötzlich fühlt es sich an, als wäre deine Motivation verschwunden? Wenn die Antriebskraft fehlt, um Sport zu treiben und es unzählige Dinge gibt, die im Moment interessanter oder wichtiger erscheinen als zu radeln, zu laufen oder Krafttraining zu machen. Genauso geht es mir im Moment!

An meinem Ziel für nächstes Jahr hat sich nichts geändert. Ich möchte definitiv den Ötztaler Radmarathon fahren, oder an einem alternativen Event teilnehmen, falls ich keinen Startplatz erhalte. Ich habe sogar schon eine Unterkunft in Sölden gebucht, für den Fall, dass es klappt. Und auch der Familienurlaub 2024 steht als vorbereitendes Trainingslager für Anfang Juni fest. Es geht nach St. Leonard in Südtirol. Der italienische Ort liegt im Passeier Tal zwischen Jaufenpass und Timmelsjoch. Dies sind die zwei gefürchteten Pässe beim Ötztaler, die mit entscheidend sind, ob man es bis ins Ziel zurück nach Sölden schafft, oder vorzeitig in den Besenwagen einsteigen muss. Auch wenn ich kein Glück bei der Startplatzverlosung für den Ötzi haben sollte, werde ich zumindest im Urlaub nächstes Jahr zum ersten Mal Alpenpassluft schnuppern.

Aber was hält mich momentan davon ab, mich frühzeitig und strukturiert auf den Ötztaler vorzubereiten? Nun, der Hauptgrund ist das scheiß Wetter, das mir momentan so richtig auf den Sack geht. Wann hatten wir zuletzt mehrere Wochen hintereinander – Tag und Nacht – Regen? Ich kann mich nicht daran erinnern. Schlechtes Wetter macht mir grundsätzlich nichts aus, denn raus muss ich sowieso jeden Tag, zum Gassigehen mit den Hunden, wenngleich die bei solchem Wetter auch lieber drin vorm warmen Kaminofen liegen. Das ist aber keine wirkliche Ausrede, denn glücklicherweise verfüge ich über einen gut ausgestatteten Kraftraum mit Laufband, Rollentrainer und Zwift-Abo. Wenn dir das nichts sagt, Zwift ist eine von Sportlern weltweit genutzte – wirklich super – Plattform mit virtuellen Strecken für Radfahrer und Läufer, um Indoortraining so angenehm und abwechslungsreich wie möglich zu machen.

Aber indoor gibt’s noch so viele andere schöne Dinge wie z.B. sich bei Netflix, Youtube und Amazon Serien, Dokus und Filme reinzuziehen, zusammen mit meiner Frau und manchmal auch gemeinsam mit unseren beiden erwachsenen Kindern. Das ist viel unterhaltsamer, als allein auf der Stelle zu pedalieren und in eine virtuelle Welt zu glotzen. Die einzige Schwierigkeit beim gemeinsamen „Fernsehen“ besteht darin, uns auf etwas zu einigen. Action oder Komödie, anspruchsvoll oder niveaulos und entspannend? Das kann manchmal dauern! Zum Glück kommen immer wieder Phasen, wo ich die Glotze satt habe. Dann greife ich lieber zum Buch und lese meist mehrere parallel. Wenn ich erstmal richtig in eine spannende Lektüre versunken bin, ziehe ich ein gutes Buch meiner Rolle oder dem Laufband vor.

Das war’s dann aber auch schon an Ablenkungen – bis auf ein Projekt, dass mir schon seit Jahren durch den Kopf geht und endlich angepackt werden will. Es hat nur im entferntesten Sinne mit Sport zu tun, eher mit Denksport. Mit diesem Projekt habe ich mich in den letzten Wochen intensiv beschäftigt und teilweise mehrere Stunden am Tag damit verbracht – gemütlich sitzend in der warmen Stube. Eigens dafür gönnte ich mir – als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk – ein Macbook Air. Bis jetzt hatte ich den Umstieg von Windows auf MacOS gescheut. Doch nach einer Woche Experimentieren und Nachhilfe durch unseren Sohn fällt mein Feedback sehr positiv aus, zumal ich als Mobile Device schon ewig iPhone und iPad nutze und die Integration aller Mac Geräte in einer Plattform super finde. So ein neues Spielzeug, wie das Macbook, frisst natürlich gleich wieder Zeit, erst recht, wenn man wie ich IT affin ist, Spaß daran hat und gern experimentiert. Ich sage dir, ein Fass ohne Boden!

So dramatisch, wie es sich jetzt vielleicht anhört, ist es natürlich nicht, vor allem weil meine gesundheitliche Ausgangslage, abgesehen von ein paar Kilos zu viel auf den Rippen, für ein ambitioniertes Training wieder top ist. Meine größte Baustelle dieses Jahr waren – fast 6 Monate andauernde – Nackenverspannungen. Die sind nun endlich ausgestanden. Und das habe ich hauptsächlich meinem Physiotherapeuten zu verdanken, der mich Woche für Woche behandelt und immer wieder nach Ursachen und Lösungen gesucht hat, die letztendlich zum Erfolg führten. Danke mein lieber Mario!

Ich könnte jetzt als weiteren Verzögerungsgrund bis zum Wiedereinstieg ins Training anführen, dass mein neues Ötzi-Bike vermutlich erst in der ersten Januarwoche geliefert wird und das gebuchte „Bikefiitting“ mit dem neuen Renner eine Woche später stattfindet, doch mit einer so fadenscheinigen Ausrede wäre das Maß endgültig überschritten, wo ich noch ohne Schlechtes Gewissen in den Spiegel schauen könnte.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen frohe und erholsame Weihnachten sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr.

 

 

 

 

 

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